Feedback eines Fortbildungsteilnehmers
von Dr. Stefan Hansen, Würselen, Internist, Diabetologe DDG & Äkno, Hypertensiologe DHL, Adipologe GGG„Gesellschaft für Gesundes Gewicht GGG“, das klang irgendwie besonders in der Welt der multimedialen Bemühungen vieler Institutionen um die Aufmerksamkeit von Ärztinnen und Ärzten und machte mich neugierig: „Adipologe GGG“, eine Qualifikation zur besseren Betreuung von übergewichtigen Menschen und der damit verbundenen Krankheitslast. Lohnt sich das? Oder wieder ein „-ologe“ mehr?
Gespannt auf das Thema , wohlwissend um die Bedeutung in der täglichen Praxis als Diabetologe und Hypertensiologe, ließ ich mich im Juni 2018 auf das Wagnis ein und investierte neben den Kursgebühren zwei aufeinander folgende komplette Wochenenden (Freitag, Samstag, Sonntag).
Das 40 stündige Curriculum erwies sich als ein bis ins Detail entwickelte Fortbildungsprogramm inklusive hervorragender Tagungsunterlagen, das ein sehr umfassendes Wissen rund um die Krankheit Adipositas und der damit verbundenen Folgen für Leib und Leben vermittelte, wie ich es in der Form noch nicht gesehen habe. Neben den pathophysiologischen und biochemischen Zusammenhängen, die man in Fortbildungen verwandter Disziplinen der Inneren Medizin schon einmal gehört hatte, lagen wesentliche Schwerpunkte auf Bewegung, Ernährung und Psychologie. Gerade die letzten Punkte kommen bisher in der ärztlichen Aus- und Fortbildung zu kurz, weshalb der Wissensgewinn für mich persönlich dort am größten war. Ein regelrecht neues Verständnis für Adipöse und deren Werdegang erschloss sich mir in den Psychologieblöcken. Es ist eben deutlich komplexer, als zu sagen: „ Sie müssen abnehmen…“
Jedes einzelne Thema wurde durch hochqualifizierte Experten (Psychologinnen, Ernährungsberaterinnen, Epidemiologen, Diplom-Sportwissenschaftler, metabolischen Chirurgen, Pharmazeuten) theoretisch und praktisch unterrichtet, man konnte von dem reichen Erfahrungsschatz jedes Einzelnen in der Betreuung von Adipösen deutlich profitieren.
An eine solch umfangreiche Fortbildung hat man verständlicherweise hohe Erwartungen. Dass diese bei weitem übertroffen wurden und man den praktischen Nutzen in der täglichen Praxis direkt umsetzen kann, macht sehr zufrieden.
Zur Vervollständigung der Ausbildung gehört neben der curricularen Fortbildung eine Hospitation von 20 Stunden in Adipositastherapiegruppen (wahlweise davon 5 Stunden in Selbsthilfegruppen). Eine Erfahrung, die fürs Leben ist.
Es lohnt sich! Und wieder ein „-ologe“ mehr!